In West-Berlin wird das erste deutsch-amerikanische Volksfest gefeiert. Doch Gerüchte machen die Runde, wonach Ost-Berlin die Grenze schließen wolle.
Das Schicksal der Stadt wird in der westlichen Welt mit Bangen beobachtet. Zu Tausenden haben die Menschen die DDR schon verlassen und tun es weiterhin. Sogenannte Grenzgänger, also Menschen, die im Westen Berlins arbeiten und im Osten leben, werden immer schärfer kontrolliert.
Zur gleichen Zeit stellt sich der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, auf einer internationalen Pressekonferenz den Fragen von Journalisten aus aller Welt. Es geht um den Status von West-Berlin. Annemarie Doherr von der "Frankfurter Rundschau" fragt Ulbricht, ob die Bildung einer freien Stadt bedeute, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet werde.
Darauf erwidert Ulbricht: "Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Eh, mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."
Wenige Wochen später straft ihn die Realität in Berlin Lügen: Am 13. August 1961 wird damit begonnen, eine Mauer zu bauen und West und Ost für die folgenden 28 Jahre zu trennen.